Warum wir Cross Innovation fördern wollen
Das Potential für cross-sektorale Innovation ist hoch, das haben mehrere Studien in der letzten Dekade gezeigt. Dennoch werden Kooperation zwischen Selbständigen und Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft und anderen Branchen noch zu wenig praktiziert. Anders als bei klassischen Auftragsbeziehungen steht bei Kooperationen die Zusammenarbeit auf Augenhöhe im Mittelpunkt, um gemeinsam im Sinne einer Co-Creation an Problemlösungen zu arbeiten. Für derartige Prozesse ist ausschlaggebend, dass sie begleitet werden, dass Begegnungsräume – sowohl Orte, als auch Anlässe – geschaffen werden und über die einschlägigen Erfahrungen kommuniziert werden. Genau an dieser Stelle setzt das Projekt CROSS INNOVATION MADE IN SAXONY an: Es fokussiert die Vermittlung von Wissen, schafft Räume für Begegnungen und ermöglicht den Wissenstransfer zwischen Städten und Regionen.
“um gemeinsam im Sinne einer Co-Creation
an Problemlösungen zu arbeiten”
Quelle: aus dem Dossiers des Kompetenzzentrums Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes
Welche Rolle spielt die Kreativwirtschaft bei Cross Innovation?
Das jüngste Themendossier der Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes beleuchtet die Erfolgsfaktoren von Cross Innovation mit der Kultur- und Kreativwirtschaft. Es hält auf der Grundlage des Green Papers der EU-Kommission aus dem Jahr 2010 zur Rolle der Kultur- und Kreativwirtschaft fest:
“Wirtschaftsförderpolitisch werden branchenübergreifende Kooperationen insbesondere mit der Kultur- und Kreativwirtschaft (KKW) seit längerem in den Fokus genommen, um den Wissenstransfer und Innovationen anzustoßen, den Austausch von Arbeitsmethoden und Ansätzen der Ideengenerierung zu befördern, aber auch um Lösungsansätze für sogenannte „wicked problems“ in Unternehmen zu unterstützen, die sich mit komplexen und groß angelegten Veränderungen und Transformationsaufgaben konfrontiert sehen.”
Die Zusammenarbeit mit der Kultur- und Kreativwirtschaft hat im innovationspolitischen Diskurs in der Bundesrepublik zwar zunehmend Aufmerksamkeit erfahren, von einem Mainstreaming cross-sektoraler Zusammenarbeit sowohl in der unternehmerischen Praxis als auch in der Förderlandschaft kann jedoch nicht die Rede sein. Auf der Grundlage der Empfehlungen aus dem Dossier, der Erfahrungen im Bereich Cross Innovation von KREATIVES SACHSEN und der europapolitischen Entwicklungen rund um die neue Knowledge & Innovation Community Culture & Creativity erproben die sächsischen Kultur- und Kreativwirtschaftsverbände
Formate und Methoden für die cross-sektorale Zusammenarbeit, die ganz spezifischen lokalen und regionalen Bedarfen gerecht werden.
Kreativwirtschaft wird gebraucht “um den Wissenstransfer und Innovationen anzustoßen, den Austausch von Arbeitsmethoden und Ansätzen der Ideengenerierung zu befördern”
Was wir uns zum Ziel nehmen
Das Vorhaben dient der Erprobung neuer methodischer und konzeptioneller Ansätze für die Anbahnung branchenübergreifender Netzwerkarbeit und damit konkreter Wertschöpfungsprozesse an der Schnittstelle zwischen der Kultur- und Kreativwirtschaft und Unternehmen anderer Branchen.
- Verbesserung der Sichtbarkeit für kultur- und kreativwirtschaftliche Methoden und Kompetenzen anhand praktischer Beispiele
- Beitrag zur Positionierung des Freistaates Sachsen im Bereich crossektoraler Vernetzung und Innovationsprozesse und damit Beitrag zur Innovationsstrategie des Freistaates Sachsen
- Beitrag zur Stärkung der Transferkultur
- Erkundung potenzieller Projekt- und Themenfelder im Hinblick auf eine mögliche künftige Beteiligung sächsischer Akteure an der EIT Knowledge & Innovation Community Culture & Creativity
- Netzwerkerweiterung, konkrete Kontakte außerhalb der eigenen Branche
- Stärkung der Methodenkompetenz für cross sektorale Prozesse
- Kompetenzerweiterung zur Schärfung des eigenen unternehmerischen Profils
- Sensibilisierung kultur- und kreativwirtschaftlicher Unternehmen für den
Mehrwert ihrer Kompetenzen jenseits der eigenen Branche - Sensibilisierung für Partner und Kontakte jenseits des unternehmerischen Alltags als Quelle für Innovationsprozesse
- Kompetenzaufbau bzw. -erweiterung im Bezug auf die Organisation crosssektoraler Formate
- Etablierung der Verbände als Vermittler von Methoden und Kompetenzen der Kultur- und Kreativwirtschaft mit Relevanz für andere Branchen
- Beitrag zur Etablierung einer Peer-Learning Community für Cross Sektorale Formate in Sachsen
“Netzwerkerweiterung, Methodenkompetenz, Kooperationsmöglichkeiten, Transferkultur, Sichtbarkeit”
Projektbausteine
Jeder der vier beteiligten Verbände kann auf ein breites Netzwerk kultur- und kreativwirtschaftlicher Unternehmen mit unterschiedlichen Kompetenzprofilen zurückgreifen. Während die einen aufgrund ihres beruflichen Kontext einschlägige Erfahrung im digitalen Bereich haben, können andere auf Wissen zurückgreifen, das die Durchführung erfolgreicher Vernetzungsformate begünstigt. Aus diesem bestehenden Wissenspool sind verschiedene Ansätze entwickelt worden, die im Sinne eines Peer-Learning-Ansatzes in der Praxis getestet werden, um die Erfahrungen innerhalb der Verbände und gegenüber der einschlägigen Fachöffentlichkeit zu teilen. Auf dieser Grundlage ergibt sich einerseits eine stärkere Vernetzung der Verbände untereinander und damit zur Stärkung der Selbstorganisation der Branche in Sachsen. Auf der anderen Seite ermöglicht der Erfahrungsaustausch mit Akteuren außerhalb der Verbände, dass weitere relevante Themenbereiche, die bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht berücksichtigt wurden, an die Verbände herangetragen werden, um künftig u.a. in
- die Anbahnung von Kooperationen
- die Entwicklung von Projekten
- die Zusammenarbeit mit Partnern außerhalb der Kultur- und Kreativwirtschaft
im Rahmen (etablierter) Veranstaltungsformate integriert zu werden.
Das Projektdesign zielt dafür auf die Schaffung von Erprobungs-, Diskurs- und Transferräumen, in denen Erfahrungen mit Aufgabenstellungen, Lösungsprozessen, Erfolgs- und Risikofaktoren von crosssektoralen Kooperationen gemacht und geteilt werden können.